Happenstance Books and Merch
Unsterbliche Magie: Die Hexen Von White Haven # 5 (EBOOK)
Unsterbliche Magie: Die Hexen Von White Haven # 5 (EBOOK)
Couldn't load pickup availability
Der Winter hat White Haven fest im Griff und bringt den Tod in seinem Gefolge.
Kurz vor der Wintersonnenwende meldet Newton, dass Leichen gefunden wurden, denen das Blut ausgesaugt wurde.
Dann beginnen Menschen zu verschwinden und Genevieve beruft eine Versammlung des Zirkels ein. Was sie dort hören, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren.
So etwas hat es schon einmal gegeben, und es wird noch schlimmer kommen. Die Hexen müssen sich ihrer bisher größten Herausforderung stellen: Vampiren.
Gleichzeitig untersuchen Ben und die paranormalen Ermittler das Haus der Geister, ein Anwesen mit Verbindungen zum Okkulten, das einst dem geheimnisvollen Medium Madame Charron gehörte. Unheimlicherweise scheinen die neuen Besitzer ihre ganz eigenen Geheimnisse zu haben.
Als sie mit ihren Ermittlungen beginnen, erkennt Avery, dass das Haus der Geister und die Todes- und Vermisstenfälle zusammenhängen. Das Haus birgt mehr Geheimnisse, als sie je erwartet hätten.
Während die Zahl der Opfer steigt, versuchen sie fieberhaft, die Angriffe zu stoppen und die Menschen zu retten, die sie lieben.
Der Einsatz ist höher denn je – und das nicht nur im übertragenen Sinne.
White Haven war noch nie so tödlich.
DIESES E-BOOK WIRD SOFORT PER E-MAIL DURCH BOOKFUNNEL ZUGESTELLT
FAQ: WIE LADE ICH MEIN EBOOK HERUNTER?
FAQ: WIE LADE ICH MEIN EBOOK HERUNTER?
- Kaufen Sie das eBook
- Sie erhalten einen Download-Link von Bookfunnel an die E-Mail-Adresse, die Sie beim Checkout verwendet haben
- Senden Sie es an Ihr bevorzugtes Gerät oder lesen Sie es in der kostenlosen Bookfunnel-App
- Sie können auch auf Ihre BookFunnel-Bibliothek zugreifen, indem Sie ein Passwort erstellen und Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Nach dem Einloggen können Sie Ihre Bücher direkt in Ihrem Internetbrowser anzeigen, sortieren und durchsuchen. https://my.bookfunnel.com/
- Tippen Sie (oder klicken Sie) auf ein beliebiges Buchcover, um es zu öffnen und mit dem Lesen zu beginnen, oder speichern Sie die Datei auf Ihrem Gerät zum Offline-Lesen oder -Hören.
LESEPROBE
LESEPROBE
EINS
Avery holte tief Luft und sprach den Zauber aus, den sie inzwischen in- und auswendig kannte. Sekunden später wurde ihr schwarz vor Augen, und als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Boden, die Wange an den dicken Wollteppich geschmiegt.
Vorsichtig drückte sie sich hoch, untersuchte sich auf Verletzungen und sah sich dann im Zimmer um. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, aber das Zimmer war wunderschön eingerichtet, mit antiken Möbeln, einem riesigen Bett und teuren Perserteppichen.
Einen Augenblick später hörte sie eine Stimme, leise, aber deutlich. „Avery! Kannst du mich hören?“
Sie seufzte. Sie hasste es, dass sie den Hexenflug einfach nicht meistern konnte. „Ja. Ich bin irgendwo in einem Schlafzimmer.“
Eine wirbelnde schwarze Wolke erschien vor ihr und manifestierte sich zum großen, dunkelhaarigen Caspian Faversham. Er zog eine Augenbraue hoch. „Du scheinst mein Schlafzimmer gefunden zu haben.“
Sie funkelte ihn an. „Ich kann dir versichern, das war keine Absicht.“
Er grinste. „Das Bett wäre eine weichere Landung gewesen.“ Er streckte die Hand aus und Avery nahm sie an, während er sie auf die Beine zog.
„Ich wäre schon damit zufrieden, auf meinen Füßen zu landen“, sagte sie spitz.
„Vielleicht möchtest du, dass ich es diesmal mit dir zusammen vorführe? Ich habe ja gesagt, dass das die beste Art zu lernen ist.“
Avery seufzte schwer. Sie war nun schon seit zwei Stunden in Caspians Haus – dem riesigen Anwesen, das er von seinem Vater Sebastian geerbt hatte – und war der Beherrschung dieser Fähigkeit kein Stück nähergekommen.
Seit Caspian gemerkt hatte, dass Avery Hilfe brauchte, hatte er angeboten, sie zu unterrichten, aber sie hatte sich gesträubt. Teils, weil Avery wusste, dass Alex bei dem Gedanken Unbehagen empfand, nachdem er erfahren hatte, dass Caspian sie angemacht hatte, aber auch, weil sie nicht wirklich allein Zeit mit Caspian verbringen wollte. Obwohl sie ihm nichts vorwerfen konnte. Er war der perfekte Gentleman gewesen. Aber er war eben auch immer noch Caspian und brachte sie daher zur Weißglut. Er hatte gesagt, der beste Weg zu lernen sei, den Hexenflug mit ihm zu erleben, aber das wollte sie nicht. Bis jetzt.
Caspian sprach erneut und wiederholte ihre eigenen Gedanken. „Avery, mir ist klar, dass du eine sture und unabhängige Frau bist, aber du bist jetzt wirklich kein Stück weiter als bei deiner Ankunft.“ Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Sagst du immer noch diesen Spruch auf?“ Er bezog sich auf den Zauber, den sie in dem alten Grimoire gefunden hatte.
„Ja. Warum?“
„Weil ich, wie ich dir schon sagte, keinen benutze, und die meisten anderen Hexen auch nicht. Der Zauber, den du gefunden hast, war höchstwahrscheinlich für Hexen gedacht, die das Element Luft nicht meisterlich beherrschen, und sollte ihnen deshalb helfen, den Hexenflug zu vollführen. Offensichtlich ist er fehlerhaft und du solltest ihn nicht mehr benutzen. Er behindert deine natürliche Fähigkeit.“ Er streckte erneut die Hand aus. „Lass es mich dir zeigen.“
Avery starrte ihn ein paar Sekunden lang an und wog ihre Möglichkeiten ab, musste aber zugeben, dass er recht hatte. Sie streckte ihre Hand aus, er nahm sie in seine kühle und zog sie näher an sich heran.
„Was machst du da?“, fragte sie und wehrte sich.
„Ich verführe dich nicht, ich mache das Leben nur ein wenig einfacher“, sagte er mit einem Grinsen.
Er legte seinen Arm um ihre Taille, sodass ihr Rücken gegen seine Brust gedrückt wurde und sein Kinn nur wenige Zentimeter über ihrem Kopf war. Sie hielt sich steif, sich seiner Nähe unangenehm bewusst.
„So, und jetzt will ich, dass du spürst, wie ich die Luft sammle. Du machst, was du sonst auch tust – ziehst sie zu dir und nutzt ihre Energie für dich selbst. Aber du musst ein Teil von ihr werden, Avery.“
Sie verzog das Gesicht. „Ja, ich weiß, aber …“
„Aber du überstürzt es. Du musst sie kontrollieren. Ich habe dich schon vom Boden abheben sehen. Das hier ist ein ähnlicher Prozess. Wir gehen in die Küche, die ich mir ganz stark vorstelle. Leiste keinen Widerstand.“
Avery spürte, wie Caspians Macht sich ausbreitete und die Luft sich zu sammeln begann. Er zog sie näher an sich heran, bis sie von ihr umhüllt waren, und dann spürte sie, wie die elementare Kraft durch sie zu rauschen begann und ihr Körper sich darin auflöste. Da Caspian den Prozess jedoch verlangsamt hatte, konnte sie besser spüren, wie er funktionierte.
Wie mit einem Schlag verschwand das Schlafzimmer und wurde durch eine Küche ersetzt. Und was noch wichtiger war: Sie stand noch und war bei Bewusstsein.
Avery löste sich von Caspian, der sie immer noch leicht festhielt, und sah sich im Raum um. „Wow. Wir haben es geschafft!“
Er klang ungeduldig. „Natürlich haben wir es geschafft! Ich bin ein Experte.“
Sie drehte sich zu ihm um und widerstand dem Drang, ihm ins arrogante Gesicht zu schlagen. „Du hast recht. Mit dir konnte ich besser spüren, wie es geht.“
Er grinste. „Alles ist besser mit mir, Avery.“
Sie schnaubte. „Das bezweifle ich.“
Er sah immer noch unausstehlich zufrieden mit sich selbst aus. „Wie du meinst. Und jetzt noch einmal. Aber diesmal mache ich es etwas schneller.“
Sie lehnte sich wieder in seine Umarmung zurück und fragte sich, an welchem Punkt Doppeldeutigkeiten mit Caspian normal geworden waren, aber innerhalb von Sekunden verschwand der Raum erneut. Diesmal tauchten sie im Garten mit Blick auf den großen Rasen wieder auf, der sich bis zu den Sträuchern und Bäumen erstreckte, die das Grundstück begrenzten.
Sie schauderte, als sie einen Schritt von ihm wegging. „Verdammt noch mal. Es ist eiskalt! Mussten wir unbedingt nach draußen?“
Er grinste. „Ich dachte, das würde dich motivieren, schnell wieder reinzukommen. Bereit, es allein zu versuchen?“
Avery nickte. „Ja. Ich spüre jetzt ganz genau, was ich vorher falsch gemacht habe.“
„Gut. Wir sehen uns in der Küche.“ Und damit verschwand er.
Sie holte tief Luft und schloss die Augen. Sie stellte sich Caspians Küche klar vor, dann rief sie die Luft herbei und löste ihr Wesen in ihr auf. Das inzwischen vertraute, aber unangenehme Gefühl überkam sie, und diesmal landete sie in der Küche, bei vollem Bewusstsein, aber wieder auf dem Boden.
„Scheiße“, rief sie aus.
Caspian lehnte an der Theke und beobachtete sie. „Aber du bist hier und wach! Ich bin wirklich ein großartiger Lehrer.“
Avery starrte ihn nur an, während sie aufstand. „Kannst du aufhören, ganz so nervtötend zu sein? Ich versuche es noch einmal. Setz den Kessel auf.“
***
Nachdem Avery Caspian verlassen hatte, fuhr sie zurück nach White Haven und steuerte The Wayward Son an, Alex' Pub, bereit für ein Mittagessen.
Sie lächelte, während sie durch die Straßen fuhr. Es war ein Donnerstag Mitte Dezember, und die ganze Stadt bog sich unter der Last der Weihnachtsdekoration. Auf dem Marktplatz war ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt worden, die Schaufenster und Restaurants waren mit Lichterketten beleuchtet und die Straßen mit riesigen Kugeln und Schneeflocken geschmückt.
Avery liebte Weihnachten. Sie glaubte nicht an Gott oder Jesus, sondern feierte die heidnische Wintersonnenwende, aber trotzdem liebte sie die Art und Weise, wie alle zusammenkamen, um die Gesellschaft der anderen zu genießen und sich Geschenke zu machen.
Die verwinkelten Straßen wimmelten von Einkäufern, die sich in schwere Wollmäntel oder Daunenjacken gehüllt hatten. Der Himmel war grau und wolkenverhangen und ein beißender Wind schnitt durch die Gassen. Es sah so aus, als würde es regnen, und Avery sinnierte, dass es vielleicht sogar schneien könnte. An der Küste schien der Schnee allerdings nie lange liegen zu bleiben.
Als sie um die Ecke zum Kai bog, eröffnete sich ihr die Aussicht und sie sah das Meer, das sich bis zum Horizont erstreckte. Das Meer war so grau wie der Himmel und Fischerboote schaukelten auf dem starken Wellengang. Avery fröstelte, trotz der Wärme in ihrem Lieferwagen. Sie fuhr hinter den Pub und zwängte den Wagen in eine Parklücke. Als sie den Pub betrat, schlug ihr das Geplapper der Mittagsgäste entgegen und sie steuerte die Bar an, zu ihrem üblichen Platz.
Alex, ebenfalls eine Hexe und ihr Freund, zapfte gerade Bier und grinste, als er sie sah. Er arbeitete mit Zee, einem der Nephilim, und einer jungen Frau zusammen, die Avery noch nie zuvor getroffen hatte. Das musste entweder Grace oder Maia sein. Alex hatte ihr erzählt, dass er für die Weihnachtszeit und Silvester ein paar zusätzliche Aushilfen eingestellt hatte. Die junge Frau war blond und sah aus, als wäre sie Anfang zwanzig. Alex hatte gesagt, sie seien beide Studentinnen an der Universität. Zee fing ihren Blick auf und nickte ihr zu, bevor er weiter Kunden bediente, und Avery lächelte. Zee hatte jetzt eine Narbe, die sich über seine linke Wange zog, eine Folge seiner Begegnung mit der Wilden Jagd einige Wochen zuvor an Samhain. Dank Briars Salben und seiner eigenen unnatürlichen Heilungsfähigkeit war sie bereits beträchtlich verblasst.
Avery ließ sich auf einem Hocker nieder und sah sich im Pub an den voll besetzten Tischen um. In der Ecke des Raumes stand ein großer Weihnachtsbaum, geschmückt mit Lichtern und Kugeln, und über der Bar war Lametta aufgehängt. Sie erkannte eine ganze Reihe von Gesichtern, aber es gab auch neue, was zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich war. Die Sommerferien waren längst vorbei und die Schulferien begannen erst in ein paar Wochen. Aber sie wusste, warum der Laden so voll war. Es war derselbe Grund, warum in der ganzen Stadt seit Wochen so viel los war.
Seit Samhain und dem „Geistermarsch“, wie die Presse es genannt hatte, waren Paranormal-Fans und Geisterjäger in Scharen eingetroffen. Sie hatten die Hotels und Pensionen ausgebucht, und das Surren von EMF-Messgeräten war in jeder Straße zu hören. Das Ereignis hatte White Haven auf die Landkarte gebracht. Das Filmmaterial – zugegebenermaßen lückenhaft – war in den nationalen Nachrichten gewesen, und Interviews mit den Einheimischen hatten über eine Woche lang die Schlagzeilen beherrscht. Ben, Dylan und Cassie, die Ermittler für paranormale Phänomene, waren ebenfalls interviewt worden und bekamen nun Anfragen aus ganz Cornwall. Nationale Reporter waren für ein paar Tage angereist und dann wieder verschwunden, als sie feststellten, dass nichts weiter von Interesse geschah. Aber der stetige Strom anderer Besucher war geblieben.
Avery erlaubte sich ein Lächeln. Der Geistermarsch hatte Spaß gemacht, besonders nach den Schrecken der Wilden Jagd in der Alten Kirche von Haven. Obwohl sich seitdem kein einziger Geist mehr im Zentrum von White Haven gezeigt hatte. Außer natürlich Helena, ihre eigene Hexen-Vorfahrin, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war. Sie war jetzt ein Geist, der von Zeit zu Zeit in ihrer Wohnung erschien. Avery hatte den starken Verdacht, dass Helena den Geistermarsch organisiert hatte, um die Aufmerksamkeit aller von der Alten Kirche von Haven abzulenken, falls Geister denn so etwas wie organisieren taten. Wenn das der Fall war, war es eine überraschend großmütige Geste von Helena. Avery nahm an, dass mit dem Ende von Samhain, der Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünner wurden, die Gelegenheit für ein solches Massenereignis verstrichen war. Es gab jedoch immer noch Geistersichtungen, Spuk, Poltergeister und andere ungewöhnliche Geisteraktivitäten an bestimmten Orten.
Avery wurde aus ihren Träumereien gerissen, als Alex ihr ein Glas Rotwein hinstellte. Sein schulterlanges, dunkelbraunes Haar war offen, und wie üblich hatte er Bartstoppeln an Unterkiefer und Kinn. „Hi, Wunderschöne. Wie ist dein Hexenflug gelaufen?“
Sie lächelte. „Sehr gut. Ich kann es! Ich zögere, das Wort meisterhaft zu benutzen, aber ich werde nicht mehr ohnmächtig.“
Er grinste und beugte sich näher zu ihr. „Großartig. Ich wusste, dass du es schaffst. Und ich erwarte, dass du es mir später zeigst.“
„Natürlich. Wie ist deine neue Mitarbeiterin?“, Avery nickte zu der Blondine hinüber.
„Das ist Grace. Sie ist ein bisschen langsam, aber das wird schon. Sie ist sehr charmant und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sehr gut in der Lage ist, den übereifrigen Gästen zu sagen, dass sie auf Abstand gehen sollen.“ Er runzelte die Stirn und wechselte das Thema. „Wie war Caspian?“
„Sehr hilfreich. Ich habe den Zauber aus meinem Grimoire zwar nicht gebraucht, aber seine Anleitung war notwendig.“
„Hat er irgendwas bei dir versucht?“
Avery wusste, dass Alex über Caspians allzu vertraute Art ihr gegenüber verärgert war, und sie versuchte, ihn zu beruhigen. „Nein. Er war der perfekte Gentleman und wie immer sehr nervtötend.“
„Gut.“ Alex sah erleichtert aus und nahm eine Speisekarte von der Bar. „Such uns einen Platz, ich bin gleich bei dir.“
„Bist du sicher, dass du die Zeit entbehren kannst? Es macht mir nichts aus, wenn du zu beschäftigt bist.“ Sie sah sich wieder im Raum um. „Es sind heute wirklich viele Leute da!“
„Und meine Angestellten sind bestens in der Lage, mit dem Andrang fertigzuwerden“, sagte er mit einem Zwinkern. „Außerdem habe ich Neuigkeiten.“
Avery ging in den kleinen Nebenraum, den Alex mit einem Zauber belegt hatte, damit er ruhig blieb – ein Refugium für die Einheimischen – und fand einen Tisch unter dem Fenster mit Blick auf den kleinen Innenhofgarten, der heute verlassen war, abgesehen von zwei hartgesottenen Rauchern, die unter einer bunten Lichterkette saßen.
Avery hatte kaum Zeit gehabt, sich für ihr Mittagessen aus Suppe und Knoblauchbrot zu entscheiden, als Alex wieder erschien, ihre Bestellungen aufgab und sich dann mit einem Bier ihr gegenüber setzte.
„Also, was sind deine geheimnisvollen Neuigkeiten?“, fragte Avery und dachte, es hätte etwas mit dem Pub oder ihren Weihnachtsplänen zu tun. Sie hatten noch nicht entschieden, wie sie es verbringen wollten, aber sie überlegten, ob sie zu Reuben fahren sollten, ihrem Surferfreund und reichen Hexer, der in Greenlane Manor lebte.
Er seufzte und starrte für einen Moment auf den Tisch, dann blickte er auf, und seine Augen trafen ihre. „Du weißt doch, wir dachten, Gabe, Zee und die anderen Nephilim hätten die beiden Fae getötet, die den Schutzkreis durchbrochen haben?“
„Ja“, Avery zögerte. „Naja, nicht nur gedacht. Gabe hat gesagt, dass sie es getan haben.“
„Nun, er hat gelogen. Eine von ihnen wurde getötet, die andere hat überlebt.“
Avery ließ vor Schreck beinahe ihr Glas fallen. „Was meinst du damit? Eine Fae ist am Leben, hier in White Haven!“, sie sah sich um, als ob sie sie gleich in der Bar sitzen sehen würde, wie sie zwanglos mit den Einheimischen etwas trinkt.
Alex lachte kurz auf, bevor er todernst wurde. „Nein, sie ist nicht hier. Gabe hält sie in diesem alten, knarrenden Bauernhaus gefangen, in dem sie am Rande des Moors leben.“
„Die Fae ist eine Sie? Und woher weißt du das?“, Averys Herz begann vor Sorge und Ärger zu hämmern.
„Zee hat es mir erzählt. Er ist nicht glücklich darüber. Er will, dass ich ‚etwas unternehme‘.“
Avery runzelte die Stirn und nahm einen großen Schluck Wein, um ihre Gedanken zu ordnen. „Aber seit Samhain sind fast sechs Wochen vergangen! Er hat sie die ganze Zeit gefangen gehalten? Das ist schrecklich!“
Alex zuckte mit den Schultern. „Naja, ja und nein. Wäre es dir lieber, sie wäre tot?“
„Tja, wenn sie im Kampf getötet worden wäre, wie ich es erwartet habe, ja. Sie hat uns angegriffen! Sie war Teil der Jagd!“
„Also, laut Zee greift sie niemanden mehr an. Sie will nur raus und versuchen, ihr Leben zu retten.“
Averys Gedanken überschlugen sich und sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Weiß Gabe, dass du es weißt?“
„Noch nicht.“ Alex beobachtete sie, seine dunklen Augen nachdenklich. „Aber ich gehe heute Abend zu ihm hoch, wenn Zee mit seiner Schicht fertig ist. Willst du mitkommen?“
„Verdammt, ja! Ich will schon die ganze Zeit unbedingt zu ihnen hoch. Gabe war total geheimniskrämerisch.“
„Deswegen gehe ich mit Zee“, erklärte Alex. „Ich will sichergehen, dass wir auch herzlich empfangen werden.“
„Vielleicht lässt er uns trotzdem nicht rein. Womöglich ist er sogar stinksauer auf Zee.“
„Zee ist ein großer Junge. Ich bin sicher, er kommt damit klar“, sagte Alex und verstummte dann sofort, als ihr Essen von einer nervösen Grace gebracht wurde.
Sie lächelte, als sie ihnen die Teller hinstellte, und Avery stellte sich vor.
Grace nickte und sagte: „Schön, dich kennenzulernen, Avery. Ich habe schon alles über dich gehört! Bis zum nächsten Mal.“
Als sie wieder zur Bar verschwunden war, sagte Avery: „Ich nehme an, sie weiß nicht, dass wir Hexen sind.“
Alex schüttelte den Kopf. „Sie weiß auch nicht, dass sie mit einem Nephilim zusammenarbeitet. Das wissen nicht viele.“ Er zwinkerte. „Manche Dinge behalte ich lieber für mich.“
